Unser Name

Kafarnaum [kafarna:um], das ist ein Ort in Israel, im Norden, am See Gennezareth, dem Meer von Galiläa. Dort oben am See fand Jesus seine ersten Jüngerinnen und Jünger, dort begann er seine Predigt, im Kleinen: in Häusern und Hütten, auf den Straßen und in den Bethäusern. Hier vermehrte er Brot und Fische, predigte den Menschen die Seligpreisungen, heilte Kranke von ihren Krankheiten und Verlassene von Ihrer Einsamkeit.
Kafarnaum ist ein kleines Fischerdorf, und dort stand das Haus des Petrus, in dem sich der Freundeskreis um Jesus immer wieder traf. Schon bald kommen hier so viele Leute zusammen, dass das Haus zu klein wird.

Tabgha am See Gennezareth: in der Nähe von Kafarnaum war einer der bevorzugten Aufenthaltsorte Jesu. Hier vermehrte er das Brot und die Fische, hier suchte er Ruhe und betete am See.

Aus dem Evangelium nach Markus, Kapitel 2:

Als er einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er (wieder) zu Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen (die Decke) durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott? Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

Kafarnaum heißt nicht nur deswegen so, weil es so klein ist, dass auch hier manchmal selbst an der Türe kein Platz mehr ist.  Der Name versetzt in eine Zeit, in der Jesus noch recht unbekannt ist, in der seine Botschaft noch in harter Arbeit und mit viel liebevollem Bemühen verbreitet werden muss.
Nicht nur die Kirche und der christliche Glaube stehen heute in einer vergleichbar schwierigen Situation da, gerade wenn es um junge Menschen geht. Überhaupt ist es dringend angesagt, über Hoffnung und Sehnsucht und Suchen und Fragen und Zweifeln und Diskutieren und Probieren und Versuchen wieder mit dem zu tun zu bekommen, was Religion ist: etwas, das Dich unmittelbar betrifft.

Kafarnaum heißt deshalb: neue Anfänge wagen. Tausendmal Beantwortetes neu fragen.

 
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